Sehr geehrte Damn un Herrn,
isch begrüße Sie ganz herzlisch zu dieser imbrovisierden Bressekonferenz. Gerne möschde isch die Gelechenheit nutzen um eine Äußerung klarzustelln die von der Bresse leider nischt ganz rischdisch zitiert worn iss. Selbstverständlisch iss die junge Frau H. NISCHT in der Laache ein Dirndl auszufülln, unn das habe isch auch genau so gesacht. Isch kann misch noch hervorraachend daran erinnern, es iss ja auch schließlich erschd ein Jahr her unn isch bin auch an der Hotelbar immer im vollständischen Besitz meiner geistschen Kräffde. Bitte achten Sie desweschen darauf, dass Sie misch diesmal korrekt zitiern. Am beschden lassen Sie den Abdruck vorher vom Thienemann-Verlaach Korrektur lesen, die habe schließlisch Erfahrung mit der Zensur Ersetzung von unanständische Wörter dursch annere unanständische Wörter. Wahrscheinlich werd der Begriff Dirndl dann auch dursch ein andern politisch korrekten Begriff ersetzt, obwohl isch das nie so gesacht habe.
Isch danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
P.S.: Sowohl Rassismus als auch Sexismus sind keine Frage von Worten. Worte sind unschuldige Wesen – schuldig ist immer nur die Geisteshaltung, die hinter einerÄußerung steckt. Und hier gilt ebenfalls wie bei den meisten anderen Dingen: gut gemeint ist das größte Gegenteil von gut gemacht. Entweder ist eine Äußerung rassistisch und/oder sexistisch gemeint, dann ändert auch die Wahl eines anderen Ausdrucks nichts daran. Oder sie ist es nicht, dann entlarvt sich der Zensor durch sein Handeln selbst.