Obelix hatte offensichtlich recht: die spinnen, die Briten. Anders kann ich mir nicht erklären, was am Wochenende in Oxford passiert ist.
Eine alte Tradition an der renommierten Elite-Universität Oxford (die sich rühmt, die klügsten Köpfe des Landes zu beherbergen) ist der „MayDay“. Immer am 1.Mai jeden Jahres tun die Studenten Dinge, die mit klarem Kopf nicht nachvollziehbar sind. Abgesehen von den üblichen vorpubertären Streichen, die man bei uns aus der Hexennacht kennt (Mehl werfen, Rasierschaum versprühen, sinnlos besaufen, tote Fische und Schweineinnereien durch die Gegend werfen usw.) wird ein bestimmtes Ritual gepflegt: Erst treffen die Studenten sich auf dem Turm des Magdalen-Colleges zum Chorgesang, anschließend springen sie von der Magdalen-Brücke in den darunter fließenden Cherwell.
Soweit so gut. Einmal abgesehen davon, dass es zumindest fragwürdig ist, volltrunken von einer acht Meter hohen Brücke in einen kalten Fluss zu springen (noch dazu, wenn man von ZWÖLFTAUSEND Zuschauern beobachtet wird) – so richtig bescheuert wird es erst, wenn man springt obwohl der Fluss Niedrigwasser hat und noch nicht einmal knietief ist. So doof ist doch keiner? Pustekuchen: Am Sonntag sprangen über hundert dieser „klügsten Köpfe“ von der Brücke, etwa 60 verletzten sich mehr oder weniger schwer, mehr als die Hälfte davon musste im Krankenhaus behandelt werden.
Wenn das schon die klügsten sind, möchte ich den anderen aber nicht begegnen…