Nein, ich sage jetzt nichts zu den Einstellungschancen 78-Jähriger rotbemützter Bauchbindenträger. Dazu ist in den vergangenen Wochen wahrlich genug gesagt worden. Die wahre arbeitsmarktliche Sensation liegt ganz woanders:
Die „Bundesagentur für Arbeit“ (früher „Bundesanstalt für Arbeit“, früher „Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung“, früher „Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung“) investiert 100.000 Euro in den Arbeitsmarkt – aber nicht etwa, um den einen oder anderen Arbeitslosen wieder in Lohn und Brot zu bringen! Weit gefehlt! Für diesen Betrag wurde der Entwurf eines neuen Logos in Auftrag gegeben, damit wenigstens ein Designer Arbeit hat!
„Der Wandel der BA zu einem modernen und kundenorientierten Dienstleister war auch Anlass, das Logo der BA weiterzuentwickeln“, begründete ein Sprecher am Donnerstag in Nürnberg die Entscheidung.
Genial an der Geschichte finde ich die Vorgaben, die der/die arme Designer/in zu erfüllen hat. Das innovative neue Logo wird sich nämlich gar nicht so sehr von dem alten Logo unterscheiden: Das berühmte rote A im schwarzen Kreis soll erhalten bleiben und nur einen „frischeren, moderneren Anstrich“ erhalten. Herzlichen Glückwunsch zu so viel Entschlussfreudigkeit, meine Herren!
Aber ohne das neue Logo bisher zu kennen, kann ich schon eine sichere Prognose abgeben: Auch wenn Ihr die „Anstalt“ noch zwanzig Mal umbenennt und das Logo grün im rosa Kreis macht – dahinter steckt immer noch die selbe üsselige Behörde, deren unterdurchschnittliche Vermittlungsquote jedem Arbeitslosen die Tränen ins Gesicht treibt. Vielleicht sollte man DA mal den einen oder anderen Euro investieren?